Wie sind Perücken eigentlich verarbeitet?
Perücken gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Farben und Längen, ob blond, braun oder schwarz, glatt, gewellt oder gelockt, lang, mittel oder kurz, für jeden Bedarf findet sich in der Regel die passende Perücke. Doch Perücke ist nicht gleich Perücke, denn auch die Art der Verarbeitung kann sich enorm von Modell zu Modell unterscheiden. Die geläufigsten Verarbeitungsformen unter den Perücken sind:
- Tresse
- Teil-Mono (Wirbel) und Tresse
- Teil-Mono (Scheitel) und Tresse
- Monofilament und Tresse
- 100 % handgeknüpft
- Monofilament und 100 % handgeknüpft
Tresse
Bei der Tresse handelt es sich um die einfachste Verarbeitung, weshalb eine Tressenperücke auch das preiswerteste Modell ist. Eine Tresse ist ein Stoffband, auf dem die Haare angebracht werden. Die verwendeten Materialien sind besonders leicht. Dadurch ergibt sich trotz des günstigen Preises ein hoher Tragekomfort.
Das Haar wird maschinell auf der Tresse vernäht, wobei bei einer Tressenperücke mehrere Tressen zum Einsatz kommen. Diese werden schließlich noch einmal auf Baumwollbändern vernäht, durch welche die Basisform der Perücke gebildet wird. Zwar ist es möglich, eine Perücke lediglich aus Tressen herzustellen. In der Regel werden die Tressen aber mit weiteren Monturen kombiniert, wie zum Beispiel mit Monofilament.
Teil-Mono (Wirbel) und Tresse
Bei dieser Perücke besteht der Bereich, in der sich der Wirbel am Übergang zum Hinterkopf befindet, aus Monofilament. Hierbei handelt es sich um eine sehr dünne Gaze, die so dünn und transparent ist, dass sie der eigenen Kopfhaut nahezu gleicht. Jedes Haar wird einzeln von Hand in das Monofilament geknüpft, wodurch die Perücke noch natürlicher wirkt als eine reine Tressenperücke.
Teil-Mono (Scheitel) und Tresse
Die Verarbeitung dieser Perücke ist im Grunde identisch wie die des vorhergehenden Modells, jedoch mit dem Unterschied, dass der Scheitel statt aus Tresse aus einem Monofilament besteht. Durch die besondere Knüpftechnik sieht der Scheitel der Perücke sehr natürlich aus.
Monofilament und Tresse
Eine besonders hochwertig verarbeitete Variante ist die Perücke, bei dem der Oberkopfbereich aus handgeknüpftem Monofilament besteht. Solche Perücken werden häufig aus medizinischen Gründen verwendet. Während der Oberkopf handgeknüpft ist, bestehen die Seiten und der Hinterkopf aus maschinell hergestellter Tresse. Beide Teile werden schließlich auf Baumwollbänder aufgenäht. Durch den großen Monofilament-Bereich ist die Perücke besonders atmungsaktiv, wodurch man darunter bei weitem nicht so schnell schwitzt wie bei anderen Modellen.
100 % handgeknüpft
Wenn Sie eine besonders empfindliche Kopfhaut haben, dann empfiehlt es sich, zu einer 100 % handgeknüpften Perücke zu greifen. Hier wird jedes Haar einzeln von Hand auf eine Montur geknüpft, bei der es sich um einen sehr feinen und stellenweise sogar dehnbaren Tüll besteht. Eine solche Perücke weist einen sehr hohen und angenehmen Tragekomfort auf, da sie insgesamt sehr leicht ist. Da vollständig handgeknüpfte Perücken für gewöhnlich im Stirnbereich einen sogenannten Filmansatz besitzen, haben Sie hier sogar die Möglichkeit, Frisuren zu tragen, bei denen die Stirn frei liegt.
Monofilament und 100 % handgeknüpft
Eine Perücke, die sowohl vollständig aus Monofilament besteht als auch vollständig handgeknüpft ist, zählt zu den hochwertigsten Perücken überhaupt, weshalb sie in der Regel auch zu den teuersten Modellen gehört. Ihr Tragekomfort ist besonders hoch, Frisuren strahlen eine maximale Natürlichkeit aus. Die Montur besteht sowohl aus Monofilament, welcher im Oberkopfbereich zum Einsatz kommt, als auch aus Mono-Tüll für die Seiten und den Hinterkopf. Bei einer solchen Perücke können Sie beliebig einen Scheitel ziehen und somit jede beliebige Frisur tragen.
Welche Perücke ist für wen geeignet?
Es gibt Menschen, die müssen nur kurzzeitig, etwa aus medizinischen Gründen, eine Perücke tragen. Es gibt aber auch solche, die dauerhaft auf eine Perücke angewiesen sind. Doch nicht jede Perücke ist gleichermaßen für jeden Zweck geeignet. Grundsätzlich gilt: Je hochwertiger die Perücke hergestellt ist, desto langlebiger ist sie auch. Wenn es Ihnen nur darum geht, für wenige Wochen oder Monate eine Perücke zu tragen, dann werden Sie möglicherweise bereits mit einer ganz einfachen Tressenperücke auskommen. Leiden Sie jedoch an dauerhaftem Haarverlust oder weist Ihre Kopfhaut etwa auffällige Narben auf, dann werden Sie mit einer 100 % handgeknüpften Monofilament Perücke auf Dauer am besten fahren.