Die Farbe unserer Haut, Augen und Haare wird vom Farbstoff Melanin beeinflusst. Viele Menschen kennen aber das folgende Phänomen: Wer im Sommer viel Zeit in der Sonne verbringt, bekommt Stück für Stück viel hellere Haare als im Winter. Das liegt daran, dass das farbgebende Melanin durch die UV-Strahlung der Sonne zerstört wird. Erfahren Sie hier, wie genau das funktioniert und warum manche Haarfarben eher ausbleichen als andere.
Naturhaarfarbe und gefärbte Haare – beides wird in der Sonne heller
Es ist egal, ob es sich um die natürliche Haarfarbe oder um gefärbte Haare handelt: Zu viel Sonne lässt das Haar ausbleichen, weil es ihm die Farbpigmente entzieht. Es ist das Farbpigment Melanin, welches den Naturton der Haare festlegt. Helle und rote Haare bekommen ihre Farbe durch das Phäomelanin, während dunkle Haare Eumelanin enthalten. Die UV-Strahlung zerstört diese Pigmente, sodass das Haar heller erscheint.
Dunkle Haare bleichen nicht so schnell aus
Interessant ist, dass dunkelhaarige Menschen auch mehr Melanine im Haar haben. Aber nicht nur die Menge der Pigmente bestimmt die Haarfarbe. Die zwei verschiedenen Melanin-Typen haben auch Einfluss auf die Farbvarianten und die Helligkeitsstufen. Eumelanin ist in schwarzen und braunen Haaren in ausgeprägten Körnchen enthalten. Das Rot-Pigment Phäomelanin hingegen ist viel feiner und kleiner in den einzelnen Haaren verteilt. Blondes Haar enthält generell nur eine recht niedrige Konzentration an Melanin, wobei beide Pigmente enthalten sind. In dunklen Haaren sind mehr Pigmente enthalten, wobei der Hauptteil Eumelanin ist. Der Anteil an gelb-roten Pigmenten ist hingegen sehr gering. Auch rote Haare enthalten beide Pigmente, jedoch natürlich mehr gelb-rote. Die vielen weiteren Zwischentöne bei Haarfarben entstehen dadurch, dass es eine große Bandbreite an Kombinationsmöglichkeiten bei diesen beiden Melanin-Typen gibt. Auch im Sommer merkt man den Unterschied der Farbpigmente: Das in dunklen Haaren enthaltene Eumelanin ist viel widerstandsfähiger, sodass dunkle Haare nicht so leicht ausbleichen. Im Gegensatz dazu wird das Phäomelanin deutlich schneller zerstört, wodurch blonde und rote Haare im Sommer leichter heller werden.
Im Badeurlaub bleichen die Haare noch schneller aus
Wer ein paar Wochen Badeurlaub hinter sich hat, merkt schnell, dass die Haare in der Zeit noch stärker ausgeblichen sind als daheim. Der Grund: Am Meer ist das UV-Licht noch stärker, denn das Wasser wirft die Sonnenstrahlen noch einmal zurück und verstärkt sie um ein Vielfaches – ähnlich wie ein Spiegel. Sind die Haare dann auch noch nass, entstehen durch die UV-Strahlung aggressive Teilchen, die den Farbstoff erheblich angreifen. Außerdem kommt noch hinzu, dass Sie sich im Urlaub ohnehin viel mehr im Freien und in der Sonne aufhalten als zuhause, wenn Sie die meiste Zeit arbeiten.
Haare können keinen Sonnenbrand bekommen – aber trotzdem durch die Sonne Schaden nehmen
Grundsätzlich gilt: Der Sonnenbrand, der für die Haut sehr gefährlich ist, stellt für Haare kein Risiko dar. Trotzdem können die Strapazen, die mit den typischen Freizeitaktivitäten im Sommer einhergehen, die Haare spröde und trocken werden lassen. Die Folge sind strohige Enden und eben ausgeblichene Haarfarben. Außerdem wird die Schuppenschicht aufgeraut. Sonne, Hitze, Chlorwasser und Salzwasser sind also alles andere als gut für die Haare.
Sonnenschutz ist im Sommer das A und O – für Haut und Haar
Aus diesem Grund ist es ratsam, die Haare genauso wie die Haut im Sommer vor zu starker UV-Strahlung zu schützen. Das klappt mit Sonnenschirmen oder Sonnenhüten und Kopftüchern. Darüber hinaus empfiehlt sich eine gezielte Haarpflege für die sonnenreichen Monate. Dafür gibt es im Handel Sonnenschutz-Shampoos, die das sonnengeschädigte Haar und die gereizte Kopfhaut sanft reinigen und Rückstände wie Salz und Chlor entfernen. Pflegeprodukte mit Sonnenschutzformeln, die Vitamin E oder das Provitamin B5 enthalten, schützen ebenfalls die Haarstruktur und bewahren das Haar vor dem Ausbleichen.